Irrungen und Wirrungen in der Liebe
- ReadingWitch
- 19. Juli
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 6. Aug.

Rezension "Ein Sommernachtstraum"
Das Theaterstück "Ein Sommernachtstraum" von William Shakespeare ist ein Klassiker der Weltliteratur und handelt von den Irrungen und Wirrungen in der Liebe. Sicherlich wurde über dieses in 16. Jahrhundert entstandene Stück vieles gesagt und geschrieben. Doch auch ich möchte meine bescheidene Meinung äußern.
Mein Exemplar des Stückes hatte lediglich 115 Seiten. Doch das hat Shakespeare gereicht, um eine komplexe Geschichte mit mehreren Erzählsträngen, einem Easter Egg und einigen Pointen zu kreieren. Zu Beginn gebt es da diesen Herzog von Athen, der eine Schlacht gegen Hippolyta, Königen der Amazonen, gewonnen hat und beschlossen hat diese zu ehelichen. Während der Hochzeitsvorbereitungen wünscht ein Adeliger in Bezug auf die Vermählung seiner Tochter Hermina. Sie möchte den auserwählen Demetrius nicht heiraten, weil ihr Herz Lysander gehört. Der Herzog entscheidet, dass wenn sich Hermina nicht fügt, sie entweder sterben oder ins Kloster gehen muss. Vor diese Wahl gestellt beschließen Hermina und Lysander heimlich in den Elfenwald zu flüchten. Das bekommt Herminas Freundin Helena, welche unsterblich in Demetrius verliebt ist, mit und berichtet diesem davon. Sie folgen dem Paar. Soweit zu den Wirrungen.
Der nächste Strang handelt von dem Königspaar der Elfen, deren Beziehung sich offensichtlich in einer Krise befindet. Der König Oberon möchte sich mit seiner Gattin versöhnen und er möchte das Sorgerecht für ihr Adoptivkind. Die Königin Titania verweigert ihm dieses. Um die Liebe zwischen den beiden wieder aufleben zulassen, befielt er seinem Elfen Droll ihm eine Liebeszauber-Blume zu bringen. Während dessen bekommt er mit wie Helena Demetrius ihre Liebe gestehen und es sie ablehnt. Dem soll Droll mit der Blume ebenfalls Abhilfe schaffen. Droll allerdings verwechselt in der Eile Lysander mit Demetrius und tröpfelt ihm den Saft der Blume in die Augen. Und somit nimmt das Drama seinen Lauf.
In einem weiteren Strang probt eine Gruppe von Handwerkern ein Theaterstück zu Ehren des Herzogs. Sie spielen die Szenen im Wald und da der Drall sie dabei beobachtet und gelangweilt ist, setzt er einem von ihnen einen Eselskopf auf. Oberon benutzt die Blume bei Titania. Diese erwacht und verliebt sich in den Handwerker mit dem Eselskopf.
Der letzte Akt handelt von dem, von den Handwerker aufgeführten Stück, das sehr stark an ein anderes Meisterwerk von William Shakespeare erinnert. Warum das in das Stück aufgenommen wurde, ist mir nicht ganz klar, denn als dieses Stück gespielt wurde, war der Sommernachtstraum vorbei und die Paare haben sich gefunden. Vielleicht ist es als eine kleine Erinnerung daran gedacht, dass Zwang in der Liebe böse enden kann.
Diese Verwicklungen führen bei den handelnden Figuren zu emotionalen und unterhaltsamen Reaktionen. So sind zuerst alle in Hermine verliebt und nach einem Nickerchen im Zauberwald gehören die Herzen der Männer Helena. Während der Elfenkönig die Liebe seiner Königin wieder gewinnen möchte, entwickelt diese leidenschaftliche Gefühle für einen Esel. Die daraus entstehende Ironie und die tragische Komik bilden der Kern der Geschichte und wurden von Shakespeare ohne Zweifel gut eingefangen und den Lesenden präsentiert.
Der Schreibstil ist in der Tat gewöhnungsbedürftig. Die Geschichte ist in Form eines Theaterstücks verfasst und wird teilweise in Versen erzählt. Doch wenn man sich darauf einlässt, kommt man mit dieser Sprache recht schnell zurecht. Das Stück bewegt sich zwischen Traum und Wirklichkeit, nichts lässt sich greifen und doch ist alles greifbar. Phantasie und Wirklichkeit verschmelzen in eleganten und humorvollen Beschreibungen.
Und was will der Autor damit sagen? Nun meine Vermutung ist, dass er in erster Linie nur Unterhalten wollte, aber vielleicht auch dem Zuschauenden oder Lesenden zeigen, dass Liebe ein natürliches Gefühl ist, welches einfach entsteht. Versucht man da einzugreifen oder Zwang auszuüben, führt das zu Drama, Eifersucht und falschen Entscheidungen.

Fazit
"Der Sommernachtstraum" von William Shakespeare bekommt von mir eine klare Leseempfehlung. Es ist ein überaus unterhaltsames Theaterstück mit liebevoll ausgearbeiteten Figuren und in außergewöhnlicher Sprache erzählt. Es ist mitreißend und inspirierend. Mich hat dieses Stück so sehr begeistern, dass es zum Motto meiner Geburtstagsparty wurde. Meine Gäste wurden genötigt sich als Feen und Elfen zu verkleiden und mit mir eine traumhafte Sommermacht zu verbringen. Der Saft der Blume war bei uns Pfälzer Wein.

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