Schloss Dennenlohe
- ReadingWitch
- 14. Juni
- 3 Min. Lesezeit

Ein besonderer Geburtstag stand an und schnell gab es auch einen Rahmenplan für die Feier. Die ganze Familie verbringt ein Novemberwochenende in idyllischer Umgebung in Unterschwaningen. Wer exklusive Ferienwohnungen, schöne Schossgärten und eine mystische Atmosphäre sucht, wird auf dem Schloss Dennenlohe in Bayern fündig. Dieses Anwesen wurde 1734 mit all seinen Nebengebäuden erbaut und gilt als eines der schönsten Barockensembles in Bayern. Das Schloss wird vom größten Rhododendronpark Süddeutschlands sowie von einem 25 Hektar großen Landschaftsgarten umgeben. Im November, wenn die Gartensaison offiziell endet und der Park nur noch für private Führungen zugänglich ist, überrascht das Anwesen mit einem ganz besonderen Flair.
Da ich dieses Anwesen zuvor nicht kannte, hatte ich auch keine Vorstellung von dem was mich erwartete. So war ich bei unserer Ankunft sofort von der Landschaft fasziniert und füllte mich direkt in einen englischen Krimi hinein versetzt. Das noch übrige Laub an den Bäumen war herbstlich gelb und die untergehende Sonne strahlte unser direkt am Schloss liegende Ferienhaus geheimnisvoll an. Und um die Idylle zu Vervollständigen und meine kitschverwöhnte russische Seele einen Freudenhüpfer zu entlocken, galoppierte just in dem Moment auch noch ein Hengst über die Terrasse. Die herbstliche Dämmerung verstärkte die geheimnisvolle Stimmung und das Gefühl im einem englischen Krimi zu sein. Die Schatten der alten Bäume tanzten im Schein der Laternen, und das Schloss wirkte wie ein verwunschenes Relikt aus einer anderen Zeit.
Das Anwesen verfügt über mehrere Ferienwohnungen. Wir übernachteten in der dem Schloss gegenüber liegenden Villa. Es ist ein denkmalgeschütztes "Forsthaus", das um 1700 erbaut und in den vergangen Jahren völlig neu renoviert wurde. Das geräumige Haus ist in seiner Einrichtung eine Mischung aus modern und ursprünglich. Die einzelnen Räume sind in unterschiedlichen kräftigen Farbtönen gehalten und dazu bilden die antiken Möbelstücke einen fesselnden Kontrast. Besonders spannend fand ich die Regale voller Literatur.
Wir breiteten uns in der behaglichen Wohnküche aus. Es wurden Flammkuchen zubereitet und Spiele gespielt, bis der Wein und die späte Stunde unsere Sinne benebelte und uns ins Bett trieb. Beim letzten Blick aus dem Schlafzimmerfenster in die dunkle Landschaft hätte ich schwören können, Sherlock Holmes Hund Baskerville gesehen zu haben.
Nach einem ausgiebigen Frühstück machten wir uns am nächsten Morgen auf den Weg in den Schlossgarten. Das Schloss selbst konnten wir nicht besichtigen, da es durch den Baron von Süsskind, auch der "Grüne Baron" genannt, und seiner Familie bewohnt wird. Doch wie der Zufall es will, begegneten wir ihm vor dem Schloss und er gewährte uns einen exklusiven Einblick in sein Zuhause. Er zeigte uns einige in Renovierung befindliche Räume und erzählte unterhaltsame Anekdoten zu den Instandhaltungsarbeiten und Maßnahmen. Unter anderem auch, dass er für die Gestaltung der Gartens extra eine Lehre als Landschaftsgärtner macht und damit der älteste Lehrling in ganz Deutschland war.

Dann standen wir endlich im Garten und es war in einem verwunschenen Märchen. Die Nebelschwaden, die über den Schlossweiher und durch die alten Baumalleen zogen, verleihen dem Gelände eine geheimnisvolle Stille. Die Farben des Sommers waren verschwunden, stattdessen dominierten gedämpfte Töne von Moos, Flechten und den letzten goldenen Blättern, die im diffusen Licht wie Relikte vergangener Zeiten wirken. Der Park, der im Sommer sicherlich von tausenden Besuchern belebt wird, scheint nun in einen Dornröschenschlaf zu fallen. Nur das leise Rascheln des Laubs und das ferne Rufen der Vögel und unsere lebhaften Gespräche durchbrachen die Stille. Andächtig und voller Staunen folgten wir den einzelnen Wegen und Pfaden. Die von Nebel umhüllten Wege, die zu fernöstlichen Tempeltoren, steinernen Fabelwesen und dem Bhutan-Tempel führen, ließen die Grenzen zwischen Realität und Fantasie verschwimmen. Doch wir entdeckten nicht nur verzauberte Natur, sondern auch interessante Überraschungen wie zum Beispiel das Stihl-Haus. Dieses Haus bieten für Groß und Klein und besonders für Gartenwerkzeuginteressietre jede Menge Spannendes zu erforschen.
Nach dieser ausgiebigen Erkundung des Schlossgartens kehrten wir wieder in unserer Villa ein und ließen den Tag bei einem gemütlichen Essen vor unserer Abfahrt ausklingen. Langsam ging auch schon wieder die Sonne unter und Bescherte uns bei der Abfahrt einen atemberaubenden letzte Blick auf dieses Schloss und die wunderschöne Landschaft drumherum. Und wieder habe ich im Augenwinkel Sherlocks Hund gesehen.

Es war ein kurzer Besuch auf Schloss Dennenlohe, aber einer der sich wirklich gelohnt hat. Der November in Dennenlohe ist die Zeit, in der die Natur zur Ruhe kommt und das Schloss seine mystische Seite zeigt: Ein Ort, an dem Geschichte, Natur und Fantasie zu einer einzigartigen Atmosphäre verschmelzen, und uns in ihren Bann zieht. Wir werden wiederkommen, am besten im Sommer und die Farbenpracht der Blumen bestaunen.
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