top of page
AutorenbildReadingWitch

Positiv Vibes only


"Der Limonadenmann oder die wundersame Geschichte eines Goldschmieds, der der Frau, die er liebte, das Leben retten wollte und dabei die Limonade erfand" von Günther Thömmes.

Jeder kennt sie. Jeder trinkt sie. Aber wer hat sie erfunden? Diese Frage beantwortet uns der Roman mit dem sehr langen und ungewöhnlichen Titel "Der Limonadenmann oder die wundersame Geschichte eines Goldschmieds, der der Frau, die er liebte, das Leben retten wollte und dabei die Limonade erfand" von Günther Thömmes.


Der hugenottisch geprägte Jacob Schweppe entwickelt sich vom einfachen Bauernsohn zum gefragten Goldschmied, Juwelier und Gentleman. Als zarter Junge, der für die harte Arbeit eines Landwirts nicht geeignet zu sein scheint, kommt er über Umwege als Lehrling bei einem Juwelier unter. Seine Neugier und die Liebe zum Detail machen aus ihm einen hervorragenden Goldschmied. Sein Weg führt ihn von Hessen über Genf nach London. Als Erstem gelingt ihm, nach jahrelanger Tüftelei, die Erzeugung künstlichen Mineralwassers. Gegen alle Widerstände hat er Erfolg. Als tüchtiger Geschäftsmann entwickelt er seine Erfindungen immer weiter und bringt so die erste Limonade (unser heutiges Tonic) auf den Markt, weil er zur Malariaprophylaxe Chinintabletten mit Limettensaft in dem von ihm patentierten Soda-Wasser auflöste.


Warmherzig und in einfacher Sprache berichtet Thömmes in seinem Roman über das Leben des Jacob Schweppe, dessen Name immer noch für Erfrischungsgetränke steht. Heute ist dieser Nachname weltbekannt, er selbst wurde jedoch - zu Unrecht - fast vergessen. Sein Leben folgte dem Motto "löse und verbinde" und so betrachtete er auch die Dinge um sich herum. Er war ein wissbegieriger Mann, der neue Erkenntnisse in allen Bereichen sammelte und diese auf bewährte Abläufe übertrug. Dabei standen Chemie und Physik im Focus seiner Interessen.


Thömmes beschreibt Schweppe als einen gebildeten und edlen Gentleman, der auf seine sanftmütige Weise wirtschaftliche Konkurrenz aus dem Weg räumte. Doch anders als der Klapptext vermuten lässt, ist dieser Roman weder eine leidenschaftliche Liebesgeschichte noch ein Krimi mit Mord und Todschlag. Auch ist diese Geschichte keine richtige Biografie, allerding soweit es möglich war an die tatsächlichen Geschehnisse angelehnt. Aus meiner Sicht ist es dem Autor wunderbar gelungen fiktive Ereignisse so einzufügen, dass sie die Erzählung vorantreiben und diese lebendig erscheinen lassen. Auch gelingt es ihm mühelos technische und wissenschaftliche Beschreibungen so zu verfassen, dass man als Leser nicht das Gefühl hat eine Abhandlung vor sich zu haben.


Der Schreibstil ist insgesamt einfach, aber packend. Man findet ohne Mühe in die Geschichte rein, darf allerdings keine großen Überraschungen erwarten. Der Protagonist und andere Charaktere wirken auf mich sympathisch, allerdings sind sie so ganz ohne Ecken und Kanten doch etwas langweilig und richtige Spannung ist auch nicht entstanden. Die Erzählung ist durch und durch optimistisch und positiv. Trotzdem habe ich dieses Buch sehr gern gelesen und deshalb gibt es von mir eine klare Leseempfehlung. Es muss nicht immer das große Drama sein. Manchmal reicht auch eine unaufdringliche Geschichte, die einen gutgelaunt zurücklässt.




Aktuelle Beiträge

Alle ansehen

1件のコメント


ゲスト
2024年12月16日

Der Inhalt des Buches ist sehr gut erfasst, weckt Lust, zu lesen.

いいね!
bottom of page