Familienzeit am Strand
Tatsächlich verreise ich sehr gerne mit meiner Mama. Wir haben zusammen schon einige Urlaube gemacht und es war immer abwechslungsreich und doch immer so, dass wir beide auf unsere Kosten kamen. Was Fernweh angeht haben wir ähnliche Interessen und Ziele. Dass manchmal aufgrund beengter Hotelzimmer bei uns auch die Fetzen fliegen (wir sind uns schon sehr ähnlich), hält uns nicht davon ab, einen schönen Urlaub zu haben. Die Planung für unseren nächsten Trip stand an, und mein Wunsch war eine Reise in den Norden. Nach einem ausgiebigen Austausch von Ideen, bei den von Island bis St. Petersburg alles dabei war, entschieden wir uns für Dänemark.
Eine grobe Vorstellung einer geeigneten Unterkunft hatten wir bereits in Kopf. Diese sollte genügend Platz für acht Personen und einen Hund bieten, einen Pool haben und in Strandnähe sein. Und im Idealfall nicht zu weit weg von der deutschen Grenze, damit die Anfahrtszeit überschaubar bleibt. Dänemarks Küsten sind voll von hübschen Feriendörfern, die Häuser und andere Unterkünfte jeder Größe zu erschwinglichen Preisen bieten. Bei der Suche konzentrierte ich mich auf den südlichen Teil Dänemarks und wurde schnell fündig. Ich entschied mich für ein verträumtes Häuschen mit Reetdach und einem großen Garten in Marielyst. Obwohl es von außen nicht so aussah, bot es innen jede Menge Raum für zehn Personen. Neben vier Schlafzimmern und zwei Badezimmern, hatte dieses Haus einen großzügigen Wohn- und Essbereich mit neuer Einbauküche und einem Blick zum Innenpool. Außerdem standen ein Whirlpool und eine Sauna zu unserer Verfügung. Die Einrichtung war vollständig und gepflegt. Die geräumige Terrasse und der Garten waren ebenfalls voll eingerichtet und boten neben Sitzgruppe und Grill auch noch Schaukel, Rutschen und ein Trampolin. Ein weiterer Grund für unsere Wahl war die nicht weit weg gelegene Slipanlage für Privatboote. Ein Ausflug mit einem Motorboot stand nämlich auch auf dem Programm und war auch der ausdrückliche Wunsch meines Vaters.
Marielyst ist ein kleiner Ferienort direkt an der Küste der dänischen Insel Falster, nicht weit entfernt von Fehmarn. Die Insel ist aufgrund der langen weißen Sandstrände besonders bei Touristen beliebt und zählt zu den schönsten des Landes. Sie lässt sich über Land erreichen, aber auch und sogar deutlich schneller mit einer Fähre, die auf Fehmarn oder in Rostock ablegt. Wir fanden den Weg mit der Fähre spannender und für die Kinder interessanter.
Die Anreise erfolgte in zwei Etappen. Wir machten uns aus der Pfalz auf den Weg und nach der Übernachtung in einer kleinen Stadt in Niedersachsen gesellten sich auch meine Eltern dazu. Das Übersetzen mit der sehr großen Fähre von Fehmarn nach Falster erfolgte problemlos. Da wir die Tickets bereits online kauften, war die Wartezeit relativ kurz. Beim Reinfahren wurde uns vom Mitarbeiter ein Platz zugewiesen. Schnell waren die Decks voll, wurden verschlossen und die Fahrt begann. Die Überfahrt dauerte ca. 45 min und wir nutzten die Zeit, um das Schiff und natürlich den Shop zu erkunden. Auch das Anlegen in Dänemark verlief reibungslos und so kamen wir kurze Zeit später an unserem Urlaubsort an.
Das Haus entsprach der Beschreibung und die Umgebung war wunderschön und friedlich. Einfach perfekt. Nach dem Auspacken und der Verteilung der Zimmer, machten wir uns auf Entdeckungstour. Um uns herum waren andere schöne Ferienhäuser. Der Weg zum Strand (ca. 200 m) führte uns über einen Platz mit vielen Restaurants und weitere Möglichkeiten zum Sitzen und Verweilen. Überall waren Bäume und Pflanzen, vor allem die Pinien fand ich sehr beeindruckend. Es füllte sich gar nicht so an, als wäre man im Norden Europas. Und hinter den Dünen eröffnete sich dieser wunderschöne, weiße und feine Sandstrand, der in den letzten Jahren gleich mehrmals als bester Badestrand Dänemarks ausgezeichnet wurde. Überall hörte man die Möwen und die lebendige Ostsee. Ich liebe es einfach am Wasser zu sein.
Eine Besonderheit an diesem Strand, ist die Möglichkeit das Wasser mit einem Rollstuhl und ähnlichem zu erreichen. Direkt am Strandzugang wurde ein Steg errichtet, der über eine Rampe ins Wasser führt oder auch einen Rundweg über dem Wasser ermöglicht.
Die nächsten Tage verbrachten wir als Familie in purer Entspannung am Strand. Die See ist hier sehr flach und in der Zeit war es windstill, sodass auch die Kleinsten unter uns problemlos ins Wasser konnten. Es war angenehm warm, doch der Strand war zum Glück nicht überlaufen, somit hatten wir genug Platz, um uns auszubreiten und Sandburgen zu bauen. Doch auch für Action und sportliche Unternehmungen war gesorgt. Wem Entspannen zu langweilig ist, kann in dem direkt am Strand liegenden Surfcenter Kurse in diversen Wassersportarten buchen. Da zu Beginn unseres Aufenthaltes die Wellen in der See praktisch nicht vorhanden waren, entschied ich mich mein Können beim Stand Up Paddling unter Beweis zu stellen. Nun was soll ich sagen... Es macht echt Spaß, aber die Bilder davon möchte ich nicht veröffentlichen :).
Abends bot die Promenade mit zahlreichen Cafés und Restaurants jede Menge Programm und Abwechslung. In den Bars gab es Livemusik und die Dünen laden, alle die Ruhe benötigen zu einem Spaziergang mit Blick auf das Meer ein. Doch unser Ziel war es die Insel ein wenig zu erkunden. So machten wir einen Ausflug nach Nykobink, die größte Hafenstadt auf Falster. Die Besonderheit dieses Orts ist das Zentrum mit einem Labyrinth aus verwinkelten Straßen und Gassen. Doch bevor wir dort ankamen, entdeckten wir einen Spielplatz mit außergewöhnlichen Spielgeräten. Nachdem die Kinder (und wir) sich ausgetobt hatten, besichtigten wir die geschichtsträchtige Altstadt und wanderten auf den Spuren der russischen Zarenfamilie, die einem Gasthaus zur Berühmtheit verhalf. Das sogenannte Haus des Zaren erlangte große Ehre, weil Zar Peter der Große dort während seiner Aufenthalte zu Speisen pflegte.
Ein weiterer Ausflug führte uns nach Gedser in den Süden der Insel. Gedser ist eine kleine Stadt mit einem Fährhafen, doch interessant war für uns der kleine Yachthafen mit einer Slipanlage. Hier konnten wir problemlos unser Motorboot ins Wasser lassen und eine Tour auf der Ostsee machen. Das Wetter war herrlich, kein Wölkchen war am Himmel und man konnte bis nach Fehmarn sehen.
Den Abschluss unserer Reise bildete ein Tagesausflug nach Kopenhagen. Natürlich reicht ein Tag nicht aus, um diese prachtvolle Stadt kennenzulernen, aber wir konnten auch in dieser kurzen Zeit viele Eindrücke sammeln. Doch dazu gibt es einen gesonderten Artikel.
Sehr schnell verflog der Urlaub, doch die Zeit bleib unvergesslich. Marielyst ist ein idealer Ort für gemütlichen Familienurlaub. Es bietet Entspannung, frische Meeresluft, nette Menschen und Aktivitäten in der Natur. Dieses Land genießt man am besten mit Freunden und Familie. Wir hatten auf dieser Insel eine fantastische Zeit und würden immer wieder kommen.
Wir waren auch schon mal dort. Einfach herrlich.😀