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Der Drache und seine Verfolger

Aktualisiert: 9. Apr.


Ja, es ist schon ein sehr ergeiziges Ziel in die Fußstapfen von Stieg Larsson tretten zu wollen. Seine Millennium Reihe ist so einmalig wie sie aufregend ist. Ich bin ein großer Fan von Lisbeth Salander und Mikael Blomkvist. Die ersten drei Teile von Stieg Larsson habe ich damals verschlungen und als sich eine fortsetzung ankündigte, war ich schon sehr gespannt auf der einen Seite und durchaus skeptisch auf der anderen Seite. Eine Fortsetzung vom selben Autor reicht inhaltlich selten an den ersten Band haran. Und jetzt soll ein ganz neuer Autor die Geschichte, die nach dem dritten Teil abgeschlossen war, entwickeln und fortführen?


Mit "Verfolgung" veröffentlicht David Lagercrantz den zweitern Fortführungsband der Millennium Trilogie. Wie auch schon im Vorgänger spielt hier Lisbeth die Hauptrolle, während Mikael zur Nebenfigur wird. Diese Entwicklung finde ich persönlich eher positiv, da ich die Figur Lisbeth bereits in den ersten Teilen viel spannender fand.


Die Geschichte besteht aus mehreren Erzählsträngen, die zum Schluss mit einander verbunden werden. Im Hauptstrang muss Salander eine zweimonatige Gefängnisstrafe absitzen und sich im Gefängnis möglichst unauffällig verhalten. Doch als sie mitbekommt, dass eine junge Frau von den Mitgefangenen misshandelt wird, muss Lisbeth einschreiten. Damit legt sie sich mit der psychopatischen Benito an, die auch außerhalb der Gefängnismauern ihre Verbindungen hat.


Ein weiterer Strang beschäfftigt sich mit Salanders Kindheit und den ominösen und unmoralischen Machenschaften diverser Behörden und Sozialstellen. Dabei erklärt Lagercrantz auch wie Lisbeth zu ihrem Drachentattoo kommt. Holger Palmgren bekommt vergessene Dokumente über Lisbeths Kindheit und betraut Mikael Blomkviskt mit der weiteren Recherche. Dieser wittert einen Skandal und beginnt mit der Suche nach Informationen.


Der Erzählstill von David Lagercrantz ist simpel und trotzdem spannend. Er setzt auch das Grundgerüst der Geschichte interessant um. Es hat mir Spaß beritet diesen Roman zu lesen. Der Leser bekommt neue Einblicke und Erkenntnisse über Lisbeths Kindheit. Und auch Lisbeth selbst muss aus einer ihr ungewohnten Situation agieren. Sie sitzt im Gefängnis und hat keinen Zugang zu einem Computer oder zum Internet. Allerdings reicht er an die Schreibkusnt von Stieg Larsson nicht herran. Mir fehlt die Tiefe und die düstere Atmosphäre der ertsen drei Bücher. Auf der einen Seite hat Lisbeth viele ihrer Ecken und Kannten verloren. Sie ist fast schon zahm geworden. Auf der anderen Seite mutiert sie zu so einer Art Superheldin, deren Fähigkeiten in vielen Bereichen übermenschlich erscheinen. Damit büßt sie ihre Authentizität ein. Auch Mikael ist in diesem Buch eher platt und nicht besonders glaubwürdig. In den ersten drei Bänden fand ich den Wechsel aus Leidenschaft und Selbstzweifel bei seinem Charakter sehr mitreissend. Davon ist in diesem Buch kaum noch was zu finden. Er ist ein Frauenversteher, der jede ins Bett bekommt und mir mit seinen langen Gedankenmonologen auf die Nerven ging.


Mein Fazit zu diesem Buch ist trotz allen positiv. Wie eingangs schon erwähnt, ist es nicht einfach in Larssons Fußstapfen zu treten. Dieser Roman ist zwar nicht von Stieg Larsson, aber es ist ein ganz anständiger Nachfolger. Ich freue mich schon auf das nächste Band.

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